Gerd Kommer startet eigenen Robo Advisor

Der bekannte ETF-Experte gründet die Gerd Kommer Capital GmbH und betreibt darunter einen eigenen Robo Advisor mit Gesamtkosten von 0,9 % pro Jahr. Partner sind Scalable Capital und die Baader Bank. Im Oktober 2020 soll es losgehen.

Gerd Kommers Robo Advisor für niedrigere Anlagesummen

Kommer bietet das volle Programm von Depot-Eröffnung über Rebalancing bis zum Reporting, alles nachvollziehbar in einer eigens entwickelten App.

 

Hier gibt es das neue Angebot.

 

Die zugehörige GmbH wurde am 20.4.2020 gegründet, einen exakten Starttermin für den Robo gibt es noch nicht, aber man kann sich benachrichtigen lassen, wenn es losgeht. Im Kontext des neuen Angebotes soll es auch Live- und Online-Seminare geben.

 

Übrigens: Der hier auftretende Gerd Kommer grenzt sich auch über sein Outfit von seinem sonstigen Angebot ab: Chucks, sockenlos, legerere dunkle Hose, grünes T-Shirt und mit seinem auf Schulterhöhe gehobenen Italienischen Windspiel (dem Hund, den wir bereits aus einigen Videos mit ihm kennen).

 

Mehr zum neuen Robo Advisor von Gerd Kommer findest du im nachfolgenden Interview

Interview mit Gerd Kommer zu dem neuen Robo Advisor "Gerd Kommer Capital"

Warum dieser Schritt?

 

GK: Weil wir mit unserem jetzigen Business, der Gerd Kommer Invest (GKI), Privatanleger, die nicht mindestens 1 Million Euro (das Mindestvolumen bei GKI) anlegen können, nicht erreichen. Wir haben in den letzten dreieinhalb Jahren viele solcher Anfragen nicht annehmen können.

 

Warum eine eigene GmbH für den Robo Advisor?

 

GK: Weil es ein eigenes Business ist und nicht mit der bestehenden Firma vermischt (Gerd Kommer Invest) werden soll.

 

Gibt es einen Mindestanlagebetrag?

 

GK: Ja, 10.000 Euro. Für zusätzliche Sparpläne oder späteres Nachinvestieren gilt dieser Mindestbetrag nicht.

 

Sind die 0,9 % pro Jahr alle für den Kunden anfallenden Kosten?

 

GK: Ja.

 

Wird das Weltportfolio nach Marktkapitalisierung oder BIP (Bruttoinlandsprodukt) gewichtet?

 

GK: Ja, im risikobehafteten Portfolioteil ist das GKC-Weltportfolio nach BIP oder, genauer gesagt, nach BIP-Regionen gewichtet.

 

Welche Indizes werden Sie dafür nutzen?

 

GK: Wir werden uns nicht auf spezifische Indizes festlegen. Mit anderen Worten, die ETFs, die wir nutzen (die ja jeweils bestimmte Indizes abbilden), können sich im Zeitablauf ändern. Wir werden einzelne ETFs ändern, also austauschen, wenn es wirtschaftlich Sinn macht, z. B. um Kosten für die Endanleger zu reduzieren, die Diversifikation zu erhöhen oder andere Verbesserungen zu erzielen. Erfreulicherweise existiert ja zwischen den Index-Providern und den ETF-Providern ein intensiver Wettbewerb. Diesen Wettbewerb wollen wir für unsere Kunden nützlich machen.

 

Welche Anpassungsmöglichkeiten haben die Kunden bei der Index- und ETF-Auswahl?

 

GK: Die Kunden können sehr granular ihre so genannte Level-1-Asset-Allokation bestimmen, also das Mischungsverhältnis aus risikobehaftetem und risikoarmem Portfolioteil. Dieses Mischungsverhältnis bestimmt maßgeblich die erwartete Rendite und das erwartete Risiko.

 

Wie würden Sie mit Kunden umgehen, die zwar über Ihren Robo Advisor investieren, aber offensichtlich Market Timing betreiben?

 

GK: Wir werden versuchen, unsere Kunden über unseren Blog und unsere zahlreichen anderen Video-, Audio- und Print-Publikationen, einschließlich Webinare davon zu überzeugen, kein Market Timing zu machen. Meine Bücher predigen ja schon seit 20 Jahren, dass Market Timing aus der Sicht der Wissenschaft schädlich ist.

 

Wann starten die Online-Seminare und was werden sie kosten?

 

GK: Die Online-Seminare werden im Oktober starten und kostenlos sein.

 

Der Satz hat mich etwas irritiert: "Hierbei berät die Gerd Kommer Capital GmbH die Scalable Capital Vermögens­verwaltungs GmbH bei der Erbringung der Vermögens­verwaltung." Eine Beratung ist nicht bindend, also was kaufe ich: Kommer oder Scalable?

 

GK: Sie kaufen Kommer. Wir bestimmen zu 100% den Investmentansatz. Scalable und unsere GKC-Depot-Bank, die Baader Bank in München, haben natürlich die rechtliche Pflicht sicherzustellen, dass sich alles innerhalb der aufsichtsrechtlichen Vorgaben abspielt.

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